Daten, Märkte, Wandel im Epochenbruch - der 3. Lieferkettentag am 8. Oktober 2025 in Berlin
Globale Lieferketten stehen unter Druck: Handelskonflikte, geopolitische Machtverschiebungen und wirtschaftspolitische Fragmentierung markieren einen tiefgreifenden Epochenbruch. Die einstige Planbarkeit internationaler Märkte weicht zunehmend Unsicherheit und strukturellem Wandel. Der „Deutsche Lieferkettentag 2025“ wirft einen präzisen Blick auf die neuen Realitäten im Welthandel: Wie verändern sich Datenflüsse, Marktmechanismen und unternehmerische Entscheidungsräume im Kontext geoökonomischer Spannungen? Welche strategischen Antworten sind jetzt gefragt, um Resilienz zu stärken, Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und den Wandel zu gestalten?
Folgende Themen stehen in diesem Jahr auf der Agenda:
- Handelspolitik 2025: Ist die Globalisierung am Ende?
- Datenökonomie in der Lieferkette: Außenhandel as a Service
- Digitale Wertschöpfung entlang der Lieferkette: Chancen und Risiken
- Finanzierung im Epochenbruch - die Rolle des US-Dollars als Leitwährung steht zunehmend zur Disposition.
- Ist Europa unter den Bus gefallen? Ein Umdenken in der internationalen Zusammenarbeit.
Freuen Sie sich auch in diesem Jahr auf Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Der intensive Dialog mit dem Publikum steht im Zentrum der Panels.
Programm
9:30 Uhr Einlass
10:30 Uhr Begrüßung
- Gunnar Schmidt, Finanzvorstand BME, CPO Löwenstein Medicals, Hamburg
10:40 Uhr Keynote
Welt in Aufruhr – die Deutsche Antwort
Die internationale Ordnung gerät ins Wanken: Kriege und regionale Konflikte, Spannungen in Handelsfragen und die wachsende Instrumentalisierung wirtschaftlicher Abhängigkeiten prägen eine Welt im Umbruch. Für exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland stellen sich drängende Fragen: Wie sichern wir unsere strategischen Interessen? Welche Rolle spielt Resilienz – nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich? In seiner Keynote spricht der Bundesverteidigungsminister über die sicherheitspolitische Dimension wirtschaftlicher Verflechtungen. Er zeigt auf, warum geopolitische Stabilität zur Voraussetzung für funktionierende Lieferketten geworden ist – und welche Verantwortung Deutschland in dieser neuen Weltlage übernimmt.
11:00 Uhr Panel 1: Handelspolitik 2025: ist die Globalisierung am Ende?
Weltweit geraten wirtschaftliche Ordnungen unter Druck: Handelskonflikte, strategische Entkopplung, neue Allianzen – und ein wachsender Wettstreit um Rohstoffe, Technologien und Standards. In dieser Lage wird Außenwirtschaftspolitik zunehmend zur Frage nationaler Sicherheit und geopolitischer Positionierung. Auf dem Podium diskutieren politische Entscheider, Unternehmensvertreter und führende Ökonominnen und Ökonomen, wie sich Deutschland und Europa in einer zunehmend geoökonomisch geprägten Welt behaupten können. Wo liegen die Grenzen klassischer Globalisierung? Welche Instrumente braucht eine moderne Handelspolitik – und wie kann wirtschaftliche Offenheit mit strategischer Resilienz in Einklang gebracht werden?
- Moderation: Antonin Finkelnburg, Hauptgeschäftsführer, Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
11:40 Uhr Kaffeepause
12:00 Uhr Keynote
- Ole Behrens-Carlsson, CGO Nortal Gruppe
Digitale Wertschöpfung entlang der Lieferkette: Chancen und Risiken
Digitale Technologien eröffnen entlang globaler Lieferketten neue Effizienz- und Steuerungspotenziale – bringen jedoch auch neue Abhängigkeiten und Risiken mit sich. Herr Behrens-Carlsson beleuchtet, wie Unternehmen digitale Lösungen strategisch nutzen können, um Transparenz, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
12:20 Uhr Panel 2: Datenökonomie in der Lieferkette: Außenhandel as a Service
Begleitende Datenströme im Außenhandel – von Zolldaten über Nachhaltigkeitsnachweise bis hin zu Echtzeit-Tracking – gewinnen strategisch an Bedeutung. Sie sind längst mehr als reine Begleitinformation: Richtig genutzt, entfalten sie eigenständigen wirtschaftlichen Mehrwert und eröffnen neue, datenbasierte Geschäftsmodelle. Die Podiumsdiskussion beleuchtet, wie Unternehmen durch intelligente Nutzung dieser Daten ihre Prozesse optimieren, regulatorische Anforderungen effizienter erfüllen und sogar neue Services entlang der Lieferkette entwickeln können – ein Perspektivwechsel hin zum „Außenhandel as a Service“.
Moderation: Michael Nitsche, Abteilungsleiter Digitalpolitik, Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
13:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Keynote/Interview:
- Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DEKA-Bank, Frankfurt
Finanzierung im Epochenbruch
Die Rolle des US-Dollars als Leitwährung steht zunehmend zur Disposition. Geopolitische Spannungen, neue Währungsräume und digitale Zahlungsmittel stellen das etablierte Weltwährungssystem vor grundlegende Fragen. Was bedeutet das für die Finanzierung internationaler Handelsströme – heute und morgen? Der Impulsvortrag analysiert die Zukunft des Dollars im Kontext globaler Machtverschiebungen und zeigt auf, welche Implikationen dies für Unternehmen, Finanzinstitutionen und staatliche Akteure im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungshandel hat.
14:50 Uhr Panel 3: Ist Europa unter den Bus gefallen?
Die Weltwirtschaft steht am Rande eines fundamentalen Wandels: geopolitische Spannungen, Handelskriege und die zunehmende Fragmentierung globaler Märkte erfordern ein Umdenken in der internationalen Zusammenarbeit. Welche strategischen Antworten hat Europa auf diese Herausforderungen? Wie kann die EU ihre wirtschaftliche und politische Handlungsfähigkeit in einer multipolaren Weltordnung stärken? In dieser Podiumsdiskussion analysieren führende politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsexperten die zukünftige Rolle Europas im globalen Kontext und erörtern, wie der Kontinent seine Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und geopolitische Position sichern kann.
- Moderation: Tim Geier, Geschäftsführer Büro Brüssel, ZGV – DER MITTELSTANDSVERBUND
15.50 Uhr Schlusswort
16:00 Uhr Ende und Ausklang